Hohe Berge, tiefe Schluchten, ein paar Wadis können eine atemberaubende Kulisse abgeben, in der nur eins blüht: Die  Grenzenlosigkeit der Landschaft. Die  Rubal-Khali-Wüste hat kein erkennbares Ende. In dieser größten Wüste der Welt, die sich über vier Staaten, Sultanate wie Emirate erstreckt, sieht man oft tagelang weder Einheimische noch Reisende. Eher schon, wenn auch nur hin und wieder, eine Herde brauner oder pechschwarzer Kamele.

Oman ist ein schwerreiches Sultanat am Golf. Es hat seit den 60er Jahren unglaublich viele Petro-Dollars durch Erdölexporte eingestrichen. Nur von einem Element hat es eben mehr, hat es unzählbar viel mehr: Sand, Oman,  die größte Sandgrube der Welt, die der Wind Tag für Tag verändert. Ein Festspiel für eine Foto-Exkursion.

Die Wüste und die monatelange erbarmungslose Hitze bestimmen die ID der Omanis - trotz der vielen, vielen  Petro-Dollars, mit denen aber die allermeisten Einwohner des Landes nicht einmal in Berührung kommen. Der sagenhafte Tausend-und Eine-Nacht Reichtum sieht man den meisten Städten und Dörfern nicht an.  Nur eines ist augenfällig und bemerkenswert: in fast jedem noch so abgelegenen Wüstenkaff sieht man neben der unvermeidbaren Polizeistationen Schulgebäude. Der Oman setzt auf Bildung. Und auf Immigranten.

Rund die  Hälfte der überwiegend muslimischen 5 Millionen Omanis kommen aus Indien und Pakistan, die sich schnell zuhause fühlen. Kein Wunder: Zwar ist das Sultanat eine knochenharte absolute Monarchie, doch für die arabische Welt eine Ausnahme sind Männer und Frauen gleichberechtigt, haben Frauen also (seit 2003) auf allen Ebenen Wahlrecht. Inzwischen hat die „Omanisierung“ eingesetzt, die den Einheimischen die besseren und Jobs in den Staatsdiensten sichern soll.

Mein Wüsten-Figaro

„Mit Ganzkörpermassage?“ Auf der letzten Station vor der großen Wüste, in Ibra, wagte ich einen Frisur-Termin. Ich erhielt einen sorgfältig exekutierten Haarschnitt plus Nacken-, Arm-, Gesichts- und Oberkörper-Massage. Auf weiteres Körperkneten, Oberschenkel etc., verzichtete ich. Alles in allem drei Dollar.  Es hätte wahrlich schlimmer kommen können!